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NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 06:50
von Chris82
Hallo ich bin neu hier und hoffe meine erste Frage ist nicht allzu blöd. :naegel_kau:
Ich hätte eine gute Bezugsquelle zu NAOH in flüssiger Form. Es ist eine 50%ige Lauge.
Nun lese und sehe ich aber dass jeder die Lauge selber macht mit Wasser und NAOH in körniger Form.
Was ist der Unterschied? Kann ich mir den doch etwas gefährlichen weg die Lauge selber zu mischen nicht ersparen
Und gleich die fertige, flüssige nehmen?
Oder mischt man das selber weil man verschiedene Mischungsverhältnisse benötigt, für die verschiedenen Seifen?

Lg chris

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 07:57
von Seepferdchen
Das Naoh wird entsprechend der verschiedenen Fette und ihren Verseifungszahlen berechnet. Und es kommt auch drauf an, wie du den Überfettungsgrad der Seife wählen willst. Deshalb einen Seifenrechner bemühen und die Lauge selbst machen.
:winkt_lieb:

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 08:34
von Liriophe
Gut erkennbar ist es, wenn du dir mal Kathrins Seifenrechner schnappst und einfach wild drauf los Rezepte erstellst. Je nach Überfettungsgrad und gewählten Inhalten ist der Bedarf an NaOH immer unterschiedlich. Der Seifenrechner ist auch hilfreich, um ein Verständnis für die verschiedenen Begrifflichkeiten zu verstehen. Also was genau der Pflegewert, die Härte, Iodzahl etc. eigentlich für die Seife bedeutet. Katrin hat da eine schöne Erklärung zu geschrieben. Auch wenn du Rezepte 1 zu 1 übernimmst, immer mit dem Seifenrechner überprüfen. Auch in Büchern stehen unter Umständen schlechte oder gar Rezepte mit Fehlern. Ausserdem hilft es sehr, sich sicherer zu fühlen.

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 09:43
von Frau M.
Hallo Chris,
natürlich kannst du die fertige NaOH-Lauge zum Verseifen nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass du deine benötigte Menge korrekt berechnest. Die gängigen Seifenrechner spucken meist das Ergebnis für reines NaOH, also in körniger Form aus. Für dein Rezept musst du dann die doppelte Menge des 50%igen Laugenkonzentrats verwenden und gegebenenfalls weiter verdünnen, um auf die benötigte Flüssigkeitsmenge zu kommen. Diese ist wiederum von deinem Rezept und deinen Vorlieben abhängig. Dabei aber bitte immer darauf achten, die konzentrierte Lauge zum Wasser zu geben, nicht umgekehrt! Es wird sich in jedem Fall beim Verdünnen weiter Wärme bilden!

Die Verwendung von Laugenkonzentrat ist aber nicht weniger gefährlich als wenn du das NaOH selbst auflöst! Die komplette Schutzausrüstung und sorgfältiger Umgang mit den ätzenden Chemikalien ist in jedem Fall nötig! Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist, die genaue Menge Konzentrat abzuwiegen als das NaOH in fester Form.

Vorteile bei der Verwendung von Laugenkonzentrat sind sicherlich, dass die Lauge schneller auf Arbeitstemperatur gekühlt ist, dass beim Verdünnen weniger reizende Dämpfe entstehen, dass keine ungelösten NaOH-Kristalle in der Lauge sind und dass man beispielsweise Milchlauge einfacher mit Micheiswürfeln und 1:1-Lauge herstellen kann. Ein Nachteil wäre, dass Laugenzusätze wie Seide oder Wolle die Hitze benötigen, die beim Auflösen des festen NaOH freigesetzt wird.

Ich selbst habe noch nicht mit Laugenkonzentrat gearbeitet, aber ich würde es nicht von vornherein ablehnen, denn ich sehe durchaus Vorteile darin. nicken_freudig: Berichte doch mal von deinen Erfahrungen, wenn du es ausprobierst.

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 11:03
von Heihobo23
Ich arbeite seit einiger Zeit mit selbst hergestellter 50%-iger Lauge. Es funktioniert super!

Ansonsten kann ich Frau M. zu ihren Ausführungen nur bestätigen.

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 14:14
von Chris82
Hallo

Danke für die netten und informativen Antworten.
Ich werde erst mal mit dem NaOH in körniger Form starten und wenn ihr wollt über die ersten Gehversuche berichten. Lg chris

Ps.: bin ich eigentlich der einzige Mann in diesem Forum? :schaemt_sich:

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 16:31
von Erdbeerblondes
Chris82 hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2019, 14:14
Hallo

Danke für die netten und informativen Antworten.
Ich werde erst mal mit dem NaOH in körniger Form starten und wenn ihr wollt über die ersten Gehversuche berichten. Lg chris

Ps.: bin ich eigentlich der einzige Mann in diesem Forum? :schaemt_sich:
Nein, bist du nicht. Die anderen Männer sind nur zur Zeit nicht aktiv.

Liebe Grüße Simone

Re: NAOH flüssig

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 15:56
von Sylvia
Bei modernsoapmaking bin ich über den Hinweis gestolpert, dass 50%ige Lauge bei Temperaturen unter 25 Grad das NaOH ausfällen kann -> ungleichmäßige Verseifung -> Laugennester. Kenna empfiehlt deshalb mit max. 40%iger Lauge zu arbeiten. Wenn aber die Quelle für Fertig-Lauge so günstig ist, könnte man ja bei Erhalt runter verdünnen :-).