Liebe Petra,
lieber Hans,
und alle Lieben zusammen,
Jojobaöl finde ich persönlich schwer zu ersetzen. Es ist ja ein (flüssiges) Wachs, und hat eine sehr hohe Anzahl an Unverseifbarem. Somit würde ich, wenn ich es ersetzen wollen würde, entweder auf ein anderes Wachs zurückgreifen oder auf ein Fett, das ebenfalls einen hohen Anteil an Unverseifbarem hat.
Ein Öl, das ich in Seife ebenfalls herausstechend finde, ist Arganöl. Auch schon in recht kleinen Anteilen (bei meinem So
oft-Rezept sind es 10 %). Aber das ist nur eine persönliche Empfehlung, gemessen an meiner subjektiven Empfindung.
Ich liebe Jojobaöl, und ich empfinde eine Einsatzkonzentration von 4 % schon ungemein spürbar. Aber mir ist auch bewusst, dass Menschen mit weniger empfindlicher Haut das eventuell anders wahrnehmen. Im Grunde sind das die Dinge, die man selbst austesten muss, um dann zu sehen, wie es für einen selbst ist. Deshalb ist es auch interessant, wenn Du einfach zwei Varianten machst, Petra. Jetzt, wo Dir das Jojobaöl fehlt, einfach das Rezept ohne Jojoba, und eines der anderen Fette entsprechend erhöhen (ich würde aber nicht das Schaumfett erhöhen, wirkt dann noch mal zusätzlich austrocknend!). Und irgendwann wenn Du mal Jojobaöl hast, das Rezept original nachsieden. Dann hast Du für Dich einen direkten Vergleich, der Dir auch Aufschluss geben wird, ob Deine Haut Jojoba besonders mag, oder ob es für Deine Haut nicht viel Unterschied macht.
Zu dem Salz und Zucker möchte ich auch noch was sagen: Ich finde Deine Frage sehr nachvollziehbar, Hans. Und genauer ist es, wenn Du es abwiegst, wie Motte es macht. Die meisten wiegen es nicht ab, sondern folgen der Empfehlung (wie Kitty schreibt) 2 TL Salz und 4 TL Zucker in die Laugenflüssigkeit vor Zugabe des NaOH auf 500 g GFM. Ich komme mit der Empfehlung ebenfalls gut klar, und bin der gefolgt, weil die meisten Sieder es so machen. Nur wenn ich z. B. Salz ganz gezielt in einer bestimmten (meist dann höheren) Konzentration einsetzen möchte, dann wiege ich ab. Noch etwas interessantes: Es ist in gewisser Weise eine Glaubensfrage in Siederkreisen, ob man überhaupt Salz und Zucker hinzugeben soll. Einige schwören drauf, andere sagen, sie spüren gar keinen Unterschied, ob sie es zugeben oder nicht. Ich denke Salz macht die Seife vermutlich tatsächlich härter. Man merkt das deutlich bei sehr hohen Salzkonzentrationen (Sole- oder Salzseifen), und das lässt den Rückschluss zu, dass Salz auch in kleineren Mengen für Härte sorgt. Sinnvoll empfinde ich das somit bei Rezepturen, die viele Fette/Öle enthalten, die die Seife eher weich machen. Ansonsten muss das gewiss nicht sein. Zucker soll den Schaum verstärken. Und witzig ist, dass wir eine Zusätze-Testreihe hier im 4um gemacht haben, mit Blind-Verwaschung (aufgelöst und in den Threads ergänzt haben wir die Auflösung erst nach Auswertung, zuvor waren die Seifen lediglich nummeriert). Die Seifen mit Zucker und Salz haben gar nicht so gut abgeschnitten wie erwartet! Besonders auch was das Schaumverhalten bei den Seifen angeht, die Zucker beinhalteten, wurden wir überrascht im negativem Sinne. Die Testergebnisse sind
HIER nachzulesen. Eine zweite Testphase folgt bald noch (mir fehlt die Zeit, aber ich habe das auf dem Schirm), denn wir wollen schauen, was eine längere Reifezeit noch verändert.