Färben mit KRAPPWURZEL (Rubia tinctorium)
Erhält man entweder als Wurzelstücke oder als gemahlenes Pulver. Die Wurzel ist sehr hart. Beim Versuch die Wurzelstücke in der Kaffeemühle zu mahlen, haben sich die Klingen verbogen. Also möglichst besser schauen, daß man Pulver bekommt, aber es funktioniert auch mit den groben Stücken.
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Färbt man Wolle mit Krapp so heißt es, man soll möglichst kalt färben, da bei Temperaturen über 55 Grad (an anderer Stelle hieß es über 70 Grad) ein Teil der Farbstoffe zerstört wird und man statt einen schönen Rot ein Braun erhält. Weiters wird empfohlen im pH-Bereich von unter 5,5 zu arbeiten ... das lässt sich bei Seife nicht machen ... trotzdem hat es funktioniert. Zwar kein Krapprot, aber ein sehr schönes Alt-Rosa.
Ich habe nicht mit Wasser, sondern mit Öl gearbeitet, so wie bei Alkanna.
Die Wurzel hab ich in ein Schraubglas gefüllt und mit Distelöl ho aufgegossen (damit es keinen Grünstich vom Olivenöl gibt). Das ganze dann einige Wochen beim warmen Ofen stehen gelassen und am Vortag vor dem Seifeln durch einen Kaffeefilter gesiebt. Ergebnis war ein schönes dunkelrotes Öl, aber nicht so farbstark wie Johanniskrautöl.
36% der GFM waren Distelöl mit Krappfärbung. Ein größerer Anteil vom Farböl wäre einen Versuch wert.
Nach dem Aufeinandertreffen der Öle mit der Lauge war ich von dem wunderbaren Violett-Ton ganz hingerissen ....
einige Stunden später sah das ganze an der Oberfläche schon nicht mehr so toll aus
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Aber beim Aufschneiden kam innen eine sehr hübsche Farbe zum Vorschein ... irgendwas zwischen Himbeerparfait und Altrosa ... die Farbe hat sich auch im Lauf der Wochen nicht mehr verändert. Zur Lichtechtheit kann ich momentan nichts sagen, nehm aber an, daß es wie alle Naturfarben mit der Zeit aufhellt.
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Ein weiterer Versuch, nämlich einen Krapp-Auszug mit Wasser zu machen und als Laugenflüssigkeit zu verwenden steht noch aus. Und wird dann hier angefügt.