Letzten Endes bringen die Fettsäuren Laurinsäure (C 12:0) und Myristinsäure (C 14:0) (und ein paar andere noch kürzerkettige) bei der Verseifung den Schaum. Größere Mengen davon sind tatsächlich nur in den klassischen Schaumfetten Kokos-, Babassu- und Palmkernöl enthalten. Aber wenn man sich in den Seifenrechnern die Fettsäurenverteilung der einzelnen Fette anschaut bzw. die Werte für Schaum/Reinigung, findet man vor allem bei den tierischen Fetten Werte über 0, also sehr geringe Anteile.
Bei Straußenfett sogar einen Wert von 4. Ich habe zwar noch keine Einölseife mit Strauß getestet, aber ich habe mal eine Seife mit 25 % Kokosöl und 25 % Straußenfett gesiedet und in der Summe scheint das tatsächlich zu viel Schaumfett für mich zu sein, denn meine Hände haben sich ausgetrocknet angefühlt trotz voller Reifezeit. Je nachdem, ob man das Fett von einer Straußenfarm im eigenen Land bekommt, kann man es durchaus als regionale Zutat ansehen.
Jetzt habe ich mal weiter in den Seifenrechnern gestöbert und bin sehr erstaunt, dass sowohl Ziegenfett als auch Schaffett noch größere Mengen Schaumfettsäuren aufweisen! Laut Kathrins Seifenrechner sind das bei Schaffett 5 % Myristin- und 4 % Laurinsäure, bei Ziegentalg sogar 11 % Myristin- und 5 % Laurinsäure!
Na, das schreit doch geradezu nach einem Test! Wo krieg ich jetzt das Zeug her?
Oder wer mag das testen oder kann bestätigen, dass Seifen aus Ziegen- und Schaffett gut schäumen? Es sollte auf jeden Fall aus regionaler Produktion erhältlich sein.
Reines Milchfett weist übrigens nach Kathrins Rechner auch nennenswerte 16 % Schaumfettsäuren (Laurin-, Myristin- und Caprinsäure (C 10:0)) auf, aber unter den sonstigen 7% gesättigte Fettsäuren versteckt sich auch Buttersäure (C 4:0), die vor allem für den ekligen Geruch zuständig ist, weswegen wir auch kein reines Butterschmalz verseifen. Ein interessanter Fakt, der aber auch mit erklärt, warum wir Milch als schaumfördenden Zusatz empfinden.